Verdienst Du das, was Du verdienst? oder „Welchen Wert gestehst Du Dir für Deine Arbeitsleistung zu?“ Häufig beginnt ein Erstgespräch mit meinen Kund*innen mit dem Satz: „Mein Unternehmen läuft gut und ich verzeichne im Laufe der Jahre gute Umsatzzuwächse.“ Spätestens bei solchen Gegenfragen wie:
- Und erzielst Du auch so hohe Gewinne, so dass Du Rücklagen bilden kannst, um Dich und das Unternehmen mindestens 3 Monate über Wasser zu halten?
- Reicht Dein eigenes Unternehmergehalt aus, Deine Altersvorsorge zu sichern und privaten Kosten wie z.B. Krankenversicherung, Miete, Telefon, Freizeit, Lebensmittel etc. zu decken?
- Verdienst Du wirklich das, was Du verdienst, also ein angemessenes Gehalt für alle Deine Ressourcen, die Du in Dein Unternehmen steckst?
- Wo stehst Du mit Deinem monatlichen Gehalt im Vergleich zu Deinen Mitarbeitenden?
zucken meine Kund*innen, häufig mit den Schultern und versuchen zu erklären: „Ja, aber ich mache doch das, was ich liebe, wofür ich brenne….“. Geht es Dir auch so?
Klar, das ist schon mal ein guter Anfang. Und dennoch stellt sich die Frage, warum viele Selbständige glauben, dass ihnen damit nicht auch ein angemessenes Gehalt incl. Aufschlag für ihr unternehmerisches Risiko zusteht?
Zu jeder Selbständigkeit gehört auch irgendwie die betriebswirtschaftliche Seite. Leider wird es oft als lästige Pflicht angesehen und viele Selbständige verbinden mit Buchhaltung und Zahlen Frust, Überforderung oder schlicht ein notweniges Übel, das man dem Steuerberater überlassen kann – dafür bezahlt man ihn oder sie ja schließlich. Dementsprechend werden diese Themen gemieden und die vom Steuerberater gelieferten Auswertungen und Übersichten zwar abgespeichert oder geheftet, aber nur selten genutzt.
Dabei gibt Dir Deine Buchhaltung Antwort auf eine wirklich existenzielle Frage:
Bekommst Du für alles, was Du in Dein Business investierst (Zeit, Geld, Energie….) wirklich das zurück, was Du verdienst? Rechnet sich Dein Einsatz und stimmt Dein Return on invest?
Genauso wichtig wie die Heimpflege, die z.B. Kosmetikerinnen ihren Kundinnen ans Herz legen, um ein dauerhaft strahlendes Aussehen zu sichern, ist die bewusste und regelmäßige Steuerung des Unternehmens anhand Deiner individuellen Zahlen.
Es lohnt sich wirklich, diese genau zu analysieren und Maßnahmen zu ergreifen.
Das Unternehmergehalt gehört in Deine jährliche betriebswirtschaftliche Planung!
Die betriebswirtschaftliche Planung gibt einen Überblick über geplante Kosten und zukünftige Umsätze. Bei der Kalkulation der Behandlungspreise gilt es, sämtliche Investitionen und Kosten aufzunehmen, die die Liquidität des Unternehmens beeinflussen. Ein wichtiger Kostenfaktor, den viele Selbständige außer Acht lassen, ist das Unternehmergehalt. Hierbei handelt es sich um die Vergütung der Tätigkeit als Firmeninhaber*in. Schließlich müssen auch Selbständige, weiterhin wie bisher, die Kosten für die private Lebensführung aufbringen. Daher sollte es selbstverständlich sein, dass sie zunächst ihre privaten Kosten ermitteln. Diese sind mindestens Grundlage für das anzusetzende Unternehmergehalt.
Also auf los geht’s los – wie viel Geld benötigst Du, um (privat) ein angemessenes Leben zu führen? Die nachfolgende Datei stelle ich Dir hier auch gerne zum Download zur Verfügung: Aufsstellung_Unternehmerlohn
Die nächsten Fragen, die Du Dir stellen solltest (oder die ich meinen Kund:innen) stelle lautet:
Weißt Du, wie hoch der Umsatz Deines Unternehmens sein muss, damit es Deinen persönlichen Lebensstil angemessen unterstüzt?
Ja, ich könnte hier noch einige weitere Fragen ins Spiel bringen, die Dich vielleicht ins Schwitzen bringen. Der erste Schritt ist jedoch, dass Du darüber ins Nachdenken kommst, dass es hierbei insbesondere um eine Frage des Selbstwerts gehst, den Du dir zuschreibst. Also denk mal drüber nach!!!
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