Und schon wieder ist ein Monat wie im Flug vergangen. Früher kamen mir die Monate, Wochen und Tage viel länger vor. Geht es Dir auch so? Interessant ist, dass dieses Gefühl bei mir mit fortschreitendem Alter immer stärker zu werden scheint. Anders gesagt, die Zeit scheint umso schneller zu vergehen, je älter ich werde. Früher habe ich meine Eltern, Tanten und Onkel eher schief angeschaut, wenn so Sprüche kamen wie: „Die Zeit rennt“. Tja und heute? Ich habe dazu gerade beim Schreiben ein wenig recherchiert und bin auf ein Zitat von George Orwell gestoßen:
Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.
An dieser Stelle sage ich daher schon mal herzlichen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen, um zu lesen, was mich im Juli bewegt hat und wo ich so unterwegs war.
Erfolgsteam unterwegs im Ruwertal
Wie gelingt es, ein berufliches Ziel in kleinen Schritten umzusetzen, die gut händelbar sind? Und dranzubleiben, auch wenn die Motivation einmal nachlässt? Wie schafft man sich selbst gegenüber eine Verbindlichkeit, wenn es darum geht, persönliche Ziele oder sogar Träume Realität werden zu lassen? Alleine auf sich gestellt verlieren die meisten Menschen den Mut – oder fangen gar nicht erst an, ihre Wünsche und Träume zu verwirklichen.
Genau aus diesem Grund habe ich seit vielen Jahren mit meiner lieben Kollegin Margot eine Erfolgsteam-Partnerschaft. Wir treffen uns ca. 3-4 x pro Jahr, um uns während einer schönen und inspirierenden Wanderung gegenseitig zu fordern und zu fördern. Wer steht gerade wo und hat welche Herausforderung? Bei wem spucken aktuell spannende Ideen im Kopf herum, bei denen es sich lohnt, sie mit einer Sparringspartnerin zu analysieren, durchdenken, diskutieren und vielleicht noch ganz neue Ansätze zu gewinnen? Vielleicht denkst Du gerade: „Und warum spricht sie nicht mit ihrer Familie oder Freunden über diese Themen?“. Ganz einfach, weil ich von folgenden Möglichkeiten profitieren möchte:
- Andere Selbständige können sich viel einfacher in Deine eigene Problematik einfühlen, weil sie diese aus eigenem Erleben kennen.
- Andere Selbständige haben oft ein sehr feines Gespür, was funktioniert und was nicht.
- Andere Selbständige sind oft sehr viel schonungsloser und direkter in ihren Einschätzungen als dies Freunde oder Mitarbeiter je sein könnten.
- Andere Selbständige haben oft jahrelange Erfahrung.
Wozu soll das gut sein?
Ich ziehe folgenden Nutzen aus den Treffen mit Margot:
- gegenseitige Herausforderungen und höhere Verbindlichkeit durch meine Zusage, bis zum Tag X (oder bis zum nächsten Treffen) etwas zu erledigen;
- liebevolle Unterstützung, denn die gemeinsame Ausrichtung auf unsere jeweiligen Ziele und die gegenseitige Hilfestellung bewirken ein positives Klima. Jede von uns kennt Tiefs aus eigener Erfahrung und kann aus der Distanz hilfreichen Input geben;
- Erfolge können gemeinsam gefeiert werden. Dadurch entsteht im Idealfall eine Wechselwirkung, die für uns motivierend ist.
Für mich persönlich nutze ich die Erfolgsteam-Partnerschaft mit Margot. Für meine Kund/innen biete ich so etwas Ähnliches in einem etwas größeren Umfang und Format an. Wenn Du mehr über die Wirkung, den strukturierten Ablauf und Themen, die im Rahmen einer solchen Partnerschaft besprochen werden können, wissen willst, schau doch mal bei einem Unternehmer FreiRaum-Treffen vorbei. Im Unternehmer-FreiRaum treffen sich max. 12 Selbstständige und Inhaber/innen kleiner Unternehmen dreimal pro Jahr, um sich gegenseitig beim Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen. Alle Teilnehmer wachsen dabei über sich hinaus, indem sie sich gegenseitig herausfordern, Ideen entwickeln, Feedback geben und helfen. Es entsteht eine Kultur des Voneinander Lernens in Form der kollegialen Fallberatung: gemeinsam statt einsam!
Mitarbeiterführung bei der Feuerwehr – ein echter Lerngewinn für mich
Wie bereits im Juni, war ich auch im Juli mehrere Tage in München im Einsatz, um Führungskräfte bei der Auswertung ihrer Standortbestimmung, zu unterstützen und zu coachen. Wirklich spannend fand ich meinen Einsatz bei der Feuerwehr, denn hier konnte ich selbst ganz viel lernen. Im Rahmen der Standortbestimmung setzen sich die Führungskräfte der Stadt München mit ihrem Erfolgsprofil „Soziale Kompetenz“ und „Management“ =Führungskompetenz auseinander. Hierfür nutzt die Stadt die wissenschaftlich fundierten Tools, der DNLA GmbH (Discovering Natural Latent Abilities).
Falls Du mehr über das DNLA-Tool Management wissen willst, hier gibt es ein Erklärvideo dazu.
Natürlich erleben alle Führungskräfte tagtäglich neue und herausfordernde Situationen, in denen es gilt, Führungskompetenz zu beweisen. Immer wieder haben Untersuchungen gezeigt, dass es nicht den einen Führungsstil oder die beste Methode gibt, die in allen Fällen zum maximalen Unternehmenserfolg führt. Viel entscheidender für den Erfolg eines Unternehmens bzw. einer Organisation ist, wie gut Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammenarbeiten. Und hier zeigt sich gerade bei der Feuerwehr, dass es durchaus sein kann, das ein kollegialer, fast schon freundschaftlicher Führungsstil im täglichen Miteinander gepflegt wird – solange das Team sich nicht im Einsatz befindet. Somit ist die Ausprägung des Faktors „Autorität“ eher gering. Das ist auch in vielen anderen Unternehmen so. Außergewöhnlich für mich, ist der Wandel dieses Faktors in dem Moment, in dem ein Einsatz erforderlich ist. Denn in diesem Fall ist eine gewisse Autorität der Führungskraft auf der einen Seite und Achtung oder Respekt der Mitarbeiter/innen auf der anderen Seite, eine Vorbedingung des Führens. Um im Einsatz erfolgreich zu sein, muss die Führungskraft das Verhalten ihrer/seiner Mitarbeiter/innen im Sinne des Einsatzziels beeinflussen und lenken. Das wiederum setzt einen gewissen Grad an „Gefolgschaft“ auf Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voraus. Diese Gefolgschaft ist genau dann wichtig, wenn es darum geht, Leib und Leben zu schützen, Risiken zu minimieren oder Gefahren abzuwenden.
Diese Ambivalenz in den Ergebnissen haben sich noch bei vielen anderen Faktoren gezeigt. Dadurch habe ich einen sehr guten und tiefen Einblick erhalten, wie das Zusammenleben und die Zusammenarbeit bei der Feuerwehr funktioniert und funktionieren muss, damit wir alle uns mit einem guten Gefühl auf die Feuerwehr verlassen können. Deshalb hier mein großes DANKE an alle Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen und Rettungskräfte, ohne Euch wäre unsere Welt und unser Leben längst nicht so sicher. Ihr habt unser aller Respekt, Anerkennung und Wertschätzung verdient … und für alle, die der Feuerwehr ebenfalls danke sagen wollen: Hier gibt es eine extra Plattform: 112 -Danke Feuerwehr
Schwäbisch-Hall – Kalkulation oder Intuition?
Eine meiner Kundinnen hat ihr Unternehmen in Schwäbisch-Hall. Ich berate und begleite sie seit Februar dieses Jahres. Damit sie sich als Selbstständige überhaupt eine externe Unternehmensberaterin leisten konnte, haben wir für die Beratung über die BAFA-Fördermittel beantragt, denn das Programm „Förderung unternehmerischen Know-hows“ wurde bis Ende 2026 verlängert. Das Programm fördert die Beratung von Selbstständigen und kleinen Unternehmen bis max. 250 Mitarbeitende in Deutschland. Diese können sich durch qualifizierte und bei der BAFA registrierte Beraterinnen und Beratern zu wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung beraten lassen. Die entstehenden Kosten werden durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss durch das Förderprogramm reduziert. Die Förderquoten betragen zwischen 50 und 80 % (80 % gibt es beispielsweise in den Landkreisen Trier-Saarburg, Vulkaneifel, Bitburg-Prüm, und Bernkastel-Wittlich).
Ziel des Bundesprogramms „Förderung von Unternehmensberatungen für KMU“ ist, die Erfolgsaussichten, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Beschäftigungs- und Anpassungsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken. Weitere Informationen dazu findest Du hier.
Bei meiner Kundin stand die Frage im Raum, ob sich ihre unterschiedlichen Dienstleistungen wirklich lohnen, d.h. ob sie einen positiven Deckungsbeitrag damit erzielt. Bisher hat sie eher aus dem Bauch heraus agiert, anstatt genau zu kalkulieren.
Anhand ihres Angebots eines Schulungsprogramms haben wir ihre Kalkulation analysiert und sind dabei zu einem Ergebnis gekommen, dass sie zunächst sprachlos gemacht hat. Hier ein Rechenbeispiel mit fakultativen Zahlen:
Kalkulation Basis Ausbildung | |||
Dauer | netto Umsatz pro Teilnehmerin | Kosten | |
6 Tage | 1.500,00 € | anteilige Raummiete / Monat | 592,00 € |
pro Tag | 250,00 € | anteilige Energiekosten/Monat | 50,00 € |
pro Stunde | 31,25 € | Schulungsmaterial/Teilnehmerin | 120,00 € |
anteilige Werbekosten | 10,00 € | ||
Bewirtung (Getränke und Snacks) | 120,00 € | ||
6 Tage | 892,00 € | ||
pro Tag | 148,67 € | ||
pro Stunde | 18,58 € |
Dass ein Unternehmen auf Dauer nicht überleben kann, wenn am Ende 12,67 Euro pro Stunde übrig bleiben, dürfte klar sein. Die Erkenntnis, die meine Kundin aus diesem Rechenbeispiel gezogen hat ist, dass sie mindestens 3-4 Teilnehmerinnen pro Schulungstermin zusammen bekommen muss, damit daraus eine rentable Dienstleistung wird. Im Gespräch mit meiner Kundin ist noch ein anderer Punkt klar geworden. Wie viele ihrer Berufskolleginnen ging sie bisher mit der inneren Einstellung an den Markt: „Oje, der Preis für die Schulung hört sich mit 1.500 Euro so viel an. Kann ich das den Interessentinnen überhaupt zumuten?“ Die bessere Frage müsste lauten: „Was nur 12,67 Euro pro Stunde bleibt übrig, wenn ich die Schulung mit einer einzigen Teilnehmerin durchführe – kann und will ich mir das überhaupt zumuten? Bin ich, ist meine Dienstleistung nicht deutlich mehr wert? Mit dieser Schulung ermögliche ich anderen Menschen den Start in die Selbstständigkeit und bilde damit quasi auch Mitbewerberinnen aus“.
Ich kann dazu nur sagen: Höre auf, über den Geldbeutel Deiner Kundin zu bestimmen! Besinne Dich auf Deinen eigenen Geldbeutel und Dein Business, das überleben soll.
Streng genommen begeht meine Kundin den gravierenden Fehler, an sich selbst bzw. an dem Mehrwert, den sie bietet, zu zweifeln.
Mein Tipp daher an meine Kundin: Arbeite selbst und ggf. mit Deinem Team unbedingt und regelmäßig daran, innere Zweifel zu überwinden. Nur so kannst Du auch davon sprechen, was Du Großartiges zu bieten hast. Eine gute Möglichkeit: Schreibe eine Liste mit 100 Gründen, warum gerade jetzt der perfekte Moment ist, um diese tolle und einmalige Schulung bei Dir zu buchen.
Was im Juli sonst noch los war
- Im Rahmen von „The Blog Bang“ haben wir unsere „Über mich“-Seite überarbeitet. Mir gefällt meine neue Seite und ich hoffe, Dir auch :-)?
- Ich habe bei einem neuen Kunden mit einer BAFA-geförderten Beratung begonnen. Hier geht es darum, eine Strategie zu entwickeln, um die vorhandene Zielgruppe zu erweitern. Ferner braucht es neue Kanäle und Ansprachen, um die Zielgruppe auf anderen Wegen als bisher zu erreichen.
- Die Rentenversicherung hat nach fast einem Jahr mein Statusfeststellungsverfahren abgeschlossen und mir bescheinigt, dass ich n-i-c-h-t scheinselbstständig bin bzw. war (bezog sich auf einen bestimmten Auftraggeber).
- Und da das Bloggen mit „The Blog Bang“ mir so viel Freude bereitet hat, habe ich mich entschlossen, für ein Jahr „The Content Society“ von Judith Peters beizutreten. Ihr werdet also in den nächsten Wochen und Monaten noch einiges von mir zu Lesen bekommen 🙂
Dies waren meine Blog-Beiträge im Juli
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So verwandelst Du Deine BWA in 7 Schritten zum kostengünstigen Controlling-Instrument
- Meine 56 Fun Facts – lass Dich überraschen
Und zum guten Schluss habe ich mir nach diesem Juli, mit all seinen Aktivitäten, noch eine kleine Belohnung verdient, oder?
Hinterlasse sehr gerne einen Kommentar und schreibe mir, was bei Dir im Juli los war.