Ok, neue Woche, neue Herausforderung. „Führe ein Interview“, ist der Vorschlag, den wir diese Woche in der Content Society erhalten haben. Mir ist dabei sofort Melissa Wefers, Permanent Make-up Artist, aus Oberhausen eingefallen. Warum gerade Melissa? Ich habe sie 2021 durch Weiterempfehlung von Sara Pavo (die ich einige Jahre als Unternehmensberaterin begleiten durfte) kennengelernt. Sie hat sich 2009 selbstständig gemacht und ist somit seit mehr als 20 Jahren leidenschaftlich gerne in der Beauty-Branche tätig. Melissa hat mich mit ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung sehr beeindruckt (und tut es noch immer).
Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Individualität und Einzigartigkeit ihrer Kundinnen und Kunden als Grundlage zu nutzen, um deren Schönheit noch mehr hervorzuheben. Mit Permanent Make-up verhilft sie ihren Kundinnen zu mehr Selbstbewusstsein, um deren Lebensqualität zu verbessern. Ihre Passion und ihr Anspruch ist es, sich permanent (kleines Wortspiel) weiterzubilden und weiter zu entwickeln, denn sie liebt ihren Beruf und lebt ihre Berufung.
Während unserer sechsmonatigen Zusammenarbeit (übrigens BAFA-gefördert) hatten wir viel Freude und daher möchte ich Euch Melissa mit ihrem Business heute vorstellen und einen Einblick in unsere gemeinsame Zeit und ihre Entwicklung geben.
Was hat dazu geführt, dass Du Dich 2009 selbstständig gemacht hast?
Meine Arbeit in der Beauty Branche habe ich schon immer geliebt. Ich arbeite unheimlich gerne mit Menschen zusammen und liebe es, durch meine Arbeit an und mit den Kundinnen und Kunden sofortige Resultate zu sehen. Allerdings war ich als Angestellte sehr unglücklich. Ich habe gemerkt, dass ich noch so viel mehr bewegen und erreichen kann, wenn ich mich aus dem Angestelltenverhältnis löse und mich mit einem eigenen Unternehmen selbstständig mache.
Nach der Geburt meiner ersten Tochter 2013 habe ich viele Sachen in meinem Leben neu überdacht. Ich habe mich beispielsweise bei der DKMS registriert und habe auch den Wunsch in mir verspürt, beruflich andere Wege zu gehen. Denn bis zu diesem Zeitpunkt war ich bereits jahrelang als Nageldesignerin (HWK geprüft) und als staatlich geprüfte Kosmetikerin tätig. Inspiriert durch Sara Pavo und ihre Aktion “Seelenbeauty” habe ich meinen Weg 2019 zum Permanent Make-up (PMU) gefunden. Dabei stehen Menschen im Mittelpunkt, die durch Krankheit gezeichnet sind und beispielsweise unter krankheitsbedingtem Haarausfall leiden. Sie erhalten eine Permanent Make-up Behandlung, wodurch ihnen ein Stück Wohlbefinden und Lebensfreude zurückgegeben wird. Das hat mich persönlich sehr berührt und der Wunsch, Teil davon zu werden, ist entstanden und stetig gewachsen.
„Seelenbauty ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit, denn oft wird die Entscheidung für ein permanentes Make-up nicht nur aus rein optischen Gründen getroffen, sondern es steckt so viel mehr dahinter“.
Warum hast Du Dich Ende 2021 dafür entschieden, Geld für eine Unternehmensberatung in die Hand zu nehmen?
Da ich im Jahr 2008 meine Ausbildung zur staatlich geprüften Kosmetikerin abgeschlossen hatte, war mir das Thema Make Up nicht neu. Dennoch stellte das Permanent Make-Up (PMU) eine entscheidende Veränderung für mich dar, da im Bereich PMU schließlich alle Behandlungen permanent sind. Hierbei sind Präzision, ein gutes Auge und eine ruhige Hand unabdinglich. Während ich 2019 meine Grundausbildung zur Pigmentistin für Permanent Make Up bei Goldeneye Micropigmentation absolvierte, lernte ich auch schon die Brustwarzenrekonstruktion kennen. Da war mir bereits klar, dass ich unbedingt die Technik der 3D-Tätowierung zur Rekonstruktion des Mamillen-Areola-Komplexes erlernen möchte. Zunächst wollte ich aber Erfahrung und Praxis im Bereich PMU sammeln und meinen Fokus auf meine neu erlernten Fähigkeiten rund um das Thema permanente Augenbrauen, Lider und Lippen setzen.
Dadurch hat sich die Ausrichtung meines Unternehmens in 2019 grundlegend geändert. Mit der Ausbildung zur Pigmentistin habe ich mich von meinen bis dahin angebotenen Dienstleistungen im Bereich Nageldesign verabschiedet. Nach der Geburt meiner Kinder konnte und wollte ich auch wieder mehr Zeit in meine Arbeit investieren. Dadurch bin ich aus meinem „Kleingewerbe“ herausgewachsen und war zum ersten Mal Umsatzsteuer- und Gewerbesteuerpflichtig. Daher arbeitete ich zum ersten Mal mit einem Steuerberater zusammen. Mir war es als Unternehmerin enorm wichtig, die betriebswirtschaftlichen Hintergründe zu verstehen und nicht einfach die Verantwortung abzugeben. Ich bin sehr glücklich, dass ich da Dich, Heike, an meiner Seite hatte. Du konntest mir alles erklären und ich habe jetzt einfach viel mehr Planungssicherheit in meinem Unternehmen.
Es gibt eine Vielzahl von Unternehmensberater/innen – warum hast Du Dich gerade für mich entschieden?
Sara Pavo, meine Freundin und Kollegin, hat Dich empfohlen. In ihrem Institut hatte ich auch die Gelegenheit, Dich schon einmal persönlich kennenzulernen.
Du warst mir sofort sympathisch und das war mir auch sehr wichtig. Gerade bei einem Thema, das noch sehr neu für mich war. Ich brauchte jemanden, der Geduld aufbringt und der mir die Sachen so lange erklärt, bis ich sie auch verstehe. Diese Voraussetzungen hast Du beide erfüllt und noch viel mehr. Ich danke Dir dafür.
Welche Befürchtungen hattest Du vor Beginn der Beratung?
Ich hatte ein wenig Sorge, dass ich irgendwas in meinem Unternehmen grundsätzlich falsch mache. Daher wollte ich nicht, dass Du als Unternehmensberaterin schlecht von mir denkst (z.B.: „Oh mein Gott, wie konnte sie so lange ein Unternehmen führen“). Dieser Gedanke war natürlich vollkommen Quatsch, weil es ja Dein Job ist, Selbstständigen wie mir bei ihren Anliegen unter die Arme zu greifen.
Was war während unserer Zusammenarbeit Dein größter AHA-Moment?
Ich habe bis zu unserer Zusammenarbeit nie eine betriebswirtschaftliche Jahres-Vorausplanung gemacht. Jetzt, wo Du mir sogar die passenden Tools gegeben hast, kann ich viel besser mein Jahr planen und kann meine Budgets und die Entwicklung meiner Zahlen jederzeit abrufen.
Was hat sich für Dich/Dein Business durch die Beratung verändert?
Ich habe nun viel mehr Planungssicherheit durch meine Jahres-Vorausplanung. Mittlerweile habe ich sogar eine Mitarbeiterin, die mich tatkräftig unterstützt. Du hast mir gezeigt, wie ich kalkulieren muss, um eine Mitarbeiterin beschäftigen zu können und den finanziellen Überblick zu behalten.
Darüber hinaus hast Du mit Deinen Anregungen dazu beigetragen, dass ich mir deutlich mehr Gedanken mache, wie ich meinen Kunden meine Dienstleistung besser verkaufen kann.
Was ist Dein wichtigster Tipp für andere Selbstständige?
Wenn ich jetzt nochmal von Vorne starten würde, würde ich immer zuerst eine Beratung mit Heike machen. Es ist so wichtig als Unternehmer/in vorab sein Angebot vernünftig zu kalkulieren, damit man hinterher keine ungewollten Überraschungen erlebt.
Was planst Du für die Zukunft?
Ich habe mein Angebot abgerundet und nun die Brustwarzentätowierung mit in mein Portfolio aufgenommen. Ich bin gerade auf der Suche nach Kooperationspartnern in diesem Segment.
Was ist gerade Dein wichtigstes Anliegen?
Insgesamt leiden 1,5 Millionen Menschen unter kreisrundem Haarausfall (Quelle: ifue-haartransplantation.de). Das Unglaubliche hierbei ist, dass die Krankenkassen keine Permanent Make-Up Behandlungen bezahlen, die den betroffenen Personen zur seelischen Heilung verhelfen könnten. Denn der Leidensdruck, der durch das fehlende Haar entsteht, ist oft enorm groß. Die Auswirkungen dieser Krankheit sind nicht nur kosmetischer Natur, so wie es im Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen verankert ist (Quelle: kreisrunderhaarausfall.de). Eine sehr nüchterne und unrealistische Beschreibung dessen, was die Betroffenen durchleben. Oft werden durch die Krankheit extreme psychische Belastungen verursacht. Das ganze Leben ist eingeschränkt und eine Fortsetzung des vorherigen Lebens ist oft undenkbar.
Ich bin dankbar dafür, dass ich mit meiner Arbeit dazu beitragen kann, den seelischen Leidensdruck von Alopecia Betroffenen zu mindern. Daher ist es mir ein wirklich großes Anliegen, mit meiner (Öffentlichkeits-)Arbeit dazu beizutragen, dass die Krankenkassen das große Leid der Betroffenen erkennen und die Kosten für diese Behandlung übernehmen oder zumindest unterstützen.
Ganz lieben Dank für das Interview, liebe Melissa und alles Gute auf Deinem weiteren beruflichen Weg.
Du interessierst Dich für eine der tollen Dienstleistungen von Melissa?
Hier findest Du Ihre Kontaktdaten:
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