Coaching in der Natur, beim Gehen oder Wandern – für viele klingt das nach einer netten Auszeit. Doch tatsächlich steckt deutlich mehr dahinter: Bewegung im Grünen bringt nachweislich Körper, Geist und Emotionen in Balance. In meinem (R-)Auszeit-Coaching nutze ich gezielt die heilsame Kraft von Natur, Bewegung und professioneller Reflexion. Und das ist kein Trend, sondern wissenschaftlich belegte Wirksamkeit!
Hier zeige ich Dir fünf Studien und Fakten, warum genau diese Form des Coachings funktioniert – und warum sie gerade für Selbstständige so wertvoll ist.
Fakt 1: Bewegung in der Natur senkt Stresshormone messbar

Im Wald findet der gestresste Mensch zu sich selbst. Mehr noch: Der Aufenthalt in der Natur hält Körper und Seele gesund – und eigentlich sollte jeder ein bisschen Natur in seinen Alltag integrieren.
In Japan ist „Shinrin-Yoku“ – auf Deutsch: „Baden im Wald“ – ein fest verankerter Teil der Gesundheitskultur. Der Begriff wurde bereits 1982 vom japanischen Forstministerium geprägt und bedeutet: Mit allen Sinnen in die Stille und Unberührtheit des Waldes eintauchen.
An japanischen Universitäten ist Waldmedizin ein anerkanntes Forschungsgebiet. Studien belegen: Schon ein kurzes Waldbad verbessert Atmung, Puls und Blutdruck. Dass Ärzt:innen bei Burn-out oder Kreislaufproblemen eine Waldtherapie verschreiben, ist in Japan keine Seltenheit.
➡ Zur Studie von Dr. Qing Li (2010) – Waldtherapie & Stressreduktion (PubMed)
Der Mehrwert von Natur in Verbindung mit Coaching:
- Verstärkt positive Gefühle (Freude, Zufriedenheit)
- Mindert negative Gefühle (Trauer, Angst, Aggression)
- Reduziert Stress (Blutdruck und Cortisolspiegel)
- Bietet Metaphern und Symbole, die Klärungsprozesse hilfreich unterstützen und Anker geben.
- Unterstützt den Zugang zu den eigenen Ressourcen
- Ermöglicht Kontakt zu Spiritualität und Sinnhaftigkeit
- Aufgetankt und mit Gelassenheit gehst Du die nächsten Schritte
Fakt 2: Wandern macht kreativ und lösungsorientiert

Eine Metastudie des Deutschen Wanderinstituts zeigt: Viele Menschen entwickeln in der Natur deutlich häufiger kreative Ideen – sogar öfter als in Büros oder auf Seminaren. Besonders bei Zielfindung und Entscheidungsprozessen hilft das Gehen, innerlich in Bewegung zu kommen.
➡ Rainer Brämer, Wanderstudie 2007, Deutsches Wanderinstitut
Warum (R-)Auszeit-Coaching in der Natur Lösungsprozesse unterstützt
Beim Bewegenden Coaching in der Natur werden Kontextwechsel auf verschiedenen Ebenen ermöglicht:
- Aus dem geschlossenen Raum in die offene Natur.
- Vom „Gegenüber“ zum „Miteinander“.
- Du schaffst Dir Klarheit über ausgewählte Aspekte Deiner Situation und kannst so ein inneres Gleichgewicht erlangen.
- Aus der Statik (sitzen) in die Dynamik (bewegen) – Du entwickelst Dein Potenzial kreativ weiter.
- Vom Denken zum Erleben und Fühlen.
Fakt 3: Ein Spaziergang im Grünen bremst das Gedankenkarussell
Kennst Du das? Der Kopf ist voll, die Gedanken drehen sich im Kreis – und obwohl man längst eine Entscheidung treffen will, kommt man einfach nicht weiter. Genau hier wirkt Natur wie Balsam fürs Gehirn.
Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung zeigt: Schon nach 60 Minuten im Grünen sinkt die Aktivität in der Amygdala – der Region im Gehirn, die für Stress und Grübeln verantwortlich ist. Verglichen wurden Spaziergänge im Berliner Grunewald mit solchen durch eine Einkaufsstraße. Das Ergebnis: Nur der Waldspaziergang beruhigte das Gehirn messbar.
➡ Zur Studie: Max-Planck-Institut – Wie Natur das Gehirn beruhigt
Warum Natur gut tut:
- Die Schönheit der Natur berührt und öffnet.
- Die Natur ist einfach (da), lädt ein still und langsamer zu werden.
- Natur ist „artgerechte“ Umgebung.
- Anforderungen der Zivilisation erzeugen Unsicherheits- und Stressgefühle (Cortisol).
- Kraft von Tages-/Sonnenlicht.
- Mehr „Gute-Laune-Hormone” (Serotonin und Dopamin).
- Weniger Schlafhormon Melatonin.
- Winter: Seasonal Affective Disorder /depressive Stimmung.
- Unterstützende Kraft der Farben, der Geräusche, der Sinneseindrücke auf Psyche und Körper.
Fakt 4: Coaching in Bewegung spricht Körper und Geist ganzheitlich an

Im bewegenden Coaching ist der Körper kein bloßes Transportmittel – er ist aktiver Teil des Entwicklungsprozesses. Bewegung bringt nicht nur den Kreislauf, sondern auch die Gedanken in Schwung.
Die sogenannte Embodiment-Forschung zeigt: Körperhaltung, Bewegung und Sinneseindrücke beeinflussen unmittelbar unser Denken, Fühlen und Entscheiden. Wer sich bewegt, denkt anders – kreativer, lösungsorientierter, offener.
Gerade im Coaching zeigt sich: Wenn wir uns bewegen, denken wir anders. Wir kommen leichter auf neue Ideen, Perspektivwechsel geschehen fast wie von selbst, und emotionale Themen können sich im wahrsten Sinne „lösen“. Das deckt sich mit den Erfahrungen vieler Coachees – und auch mit meiner eigenen als Coach: Sobald wir den Raum verlassen, ins Gehen kommen, verändert sich etwas. Der Blick wird weiter, der innere Druck lässt nach, und es entsteht Raum für Klarheit.
Auch neurologisch lässt sich das erklären: Bewegung aktiviert bestimmte Hirnareale, unter anderem den präfrontalen Kortex – zuständig für bewusstes Handeln, Kreativität und Problemlösung. Gleichzeitig wird das sogenannte Default Mode Network gedämpft – jenes Netzwerk, das für Grübeln und Selbstzweifel verantwortlich ist.
Ich erlebe es immer wieder: Sobald wir beim Coaching ins Gehen kommen, verändert sich der innere Blick. Der Druck lässt nach, neue Perspektiven entstehen, Entscheidungen werden klarer.
➡ Mehr zu meiner (R-)Auszeit-Methode: Bewegendes Coaching – Artikelserie
Fakt 5: Natur steigert Resilienz und Lebenszufriedenheit
Gerade Selbstständige spüren ihn oft: digitalen Stress. Ständige Erreichbarkeit, Social-Media-Präsenz, Multitasking – das kann auf Dauer zermürbend sein. Studien zeigen: Die Natur hilft beim Ausstieg aus diesem mentalen Dauerrauschen.
Die Folgen von digitalem Stress: Konzentrationsprobleme und innere Unruhe: Das Gefühl ständig erreichbar sein zu müssen, Kreativitätsverlust durch fehlende Pausen, Erschöpfung und ein erhöhtes Burnout-Risiko.
Mehrere Studien zeigen, dass regelmäßige Aufenthalte in der Natur (z. B. tägliche Waldspaziergänge) die psychische Widerstandskraft steigern. Menschen fühlen sich erholter, zentrierter und zufriedener – ideale Voraussetzungen für nachhaltige Coaching-Prozesse.
Schon kurze Auszeiten im Grünen steigern die Resilienz. Menschen, die sich regelmäßig in der Natur aufhalten, fühlen sich gelassener, klarer und kraftvoller. Die Natur schenkt Raum – innerlich wie äußerlich.
Eine gute deutschsprachige Übersicht über die psychologischen Effekte von Natur bietet die Universität Wien (Institut für Umweltpsychologie). Hier findest Du Inhalte zu Themen wie Resilienz, Stressabbau und Lebensqualität:
➡ Universität Wien – Umweltpsychologie & Naturerleben
Fazit
Coaching in der Natur ist kein Wellness-Trend – es ist ein kraftvoller und wissenschaftlich fundierter Weg zu mehr Klarheit, Wohlbefinden und innerer Ausrichtung.
