Wenn Du nach dem Unterschied zwischen Selbstständigen und Unternehmer:innen suchst, findest Du immer wieder dieselben Definitionen:
Unternehmer haben eine richtige „Firma“, etwa eine GmbH, und außerdem Mitarbeitende. Selbstständige arbeiten dagegen allein, haben nur ein Büro, einen Laden oder eine Werkstatt und erzielen weniger Umsatz.
oder : Selbstständige arbeiten, Unternehmer:innen erschaffen.
oder: Wer keine Mitarbeitenden hat, ist kein Unternehmer.
Ich sehe das völlig anders!
Ob Du selbstständig oder Unternehmer:in bist, entscheidet nicht Dein Titel – sondern Deine Denkweise und Dein Handeln!
Es ist auch keine Frage, die von der obigen Definition abhängig ist oder wie viele Menschen Du beschäftigst. Du kannst Solo-Selbstständig und gleichzeitig Unternehmer sein. Du kannst aber auch Inhaberin eines Unternehmens mit 5, 10, 20 oder mehr Mitarbeitenden sein und trotzdem keine Unternehmerin sein, sondern eine Selbstständige.
Aus meiner Sicht haben Selbstständige und Unternehmer ein gemeinsames Ziel: Sie wollen anderen Menschen – ihrer Kundschaft – einen Nutzen bieten. Der entscheidende Unterschied zwischen Selbstständigen und Unternehmer:innen ist, was sie dafür tun. Es sind die innere Einstellung und die daraus resultierenden Handlungen, die Dich zum Selbstständigen oder zur Unternehmerin machen.
Wer sich „nur“ als Selbstständige:r sieht, verschenkt unternehmerisches Potenzial – und das kann teuer werden.
Erfahre in diesem Blog-Beitrag, dass Unternehmer:in sein nicht davon abhängt, Mitarbeitende zu haben oder etwas Großes zu schaffen – sondern Dein Business bewusst zu steuern. Und das kannst Du auch!
Selbstständig = selbst und ständig?
Selbstständig sein – das bedeutet für viele, alles selbst zu machen. Kundenbetreuung, Buchhaltung, Akquise – Du bist überall gefragt.
Für manche bedeutet Selbstständigkeit, rund um die Uhr erreichbar zu sein oder 100 % für die Arbeit zu leben. Und dabei die Projekte über das Privatleben zu stellen, weil es vermeintlich nicht anders geht. Du wirst, wie alle anderen Selbstständigen auch, Deine eigene Definition davon haben, was Selbstständigkeit für Dich wirklich bedeutet und wie sie funktioniert.
„Selbst und ständig“ – diese Phrase nervt mich. Sie reduziert Selbstständigkeit auf ständige Erreichbarkeit und Arbeit rund um die Uhr. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Selbstständigkeit ist sicherlich kein permanenter Glückszustand, in dem man nur das tut, was einem Spaß macht. Und ja, Selbstständigkeit kann auch ganz schön anstrengend sein. Schließlich gibt es Dinge, um die man sich als Selbstständige kümmern muss, sowie Regeln und Gesetze, an die man sich halten muss. Doch Selbstständigkeit bedeutet nicht nur harte Arbeit – sie gibt Dir auch Freiheit. Du entscheidest, wann, wo und wie Du arbeitest. Du trägst Verantwortung, aber genau das ermöglicht es Dir, Dein Business nach Deinen Vorstellungen zu gestalten.
Typische Merkmale, die für die Selbstständigkeit stehen, sind:
✅ Selbstständige sind flexibel – sie entscheiden selbst, wann und wie sie arbeiten.
✅ Sie tragen Verantwortung – für sich, ihre Kunden und ihren Erfolg.
✅ Ihr Einkommen hängt von ihrer Arbeitszeit ab – aber clevere Strategien können das aufbrechen.
Und genau hier liegt die Herausforderung: Viele Selbstständige bleiben im „Zeit-gegen-Geld“-Hamsterrad stecken. Aber was unterscheidet sie eigentlich von Unternehmer:innen?
Unternehmer:in = strategisch und vorausschauend
Rein rechtlich gilt in Deutschland jede:r Gründer:in als Unternehmer:in. Doch in der Praxis wird oft unterschieden: Wer ohne große Innovation oder Wachstumsidee startet, gilt meist als Selbstständig – etwa mit einem Handwerksbetrieb, Restaurant oder Dienstleistungsbüro.
Unternehmertum (in der gängigen Literatur auch als Entrepreneurship bezeichnet) hingegen beinhaltet über die rein verwaltenden und operativen Elemente hinaus kreative und risikobehaftete Ansätze.
Unternehmer:innen verwalten nicht nur ihr Geschäft – sie gestalten es. Sie bauen Strukturen auf, die ohne ihre ständige Anwesenheit funktionieren, und entwickeln Strategien für nachhaltiges Wachstum. Dafür braucht es eine Kombination aus Mut, Kreativität, Zielstrebigkeit und Anpassungsfähigkeit, was weit über die bloße Führung eines Unternehmens hinausgeht.
Unternehmer:innen denken groß. Sie erkennen Marktchancen, entwickeln neue Lösungen und haben den Mut, Unsicherheiten zu akzeptieren. Sie lernen aus Fehlern, experimentieren und setzen ihre Vision in die Tat um – auch wenn der Weg ungewiss ist.
Typische Merkmale:
✅ Sie entwickeln ihr Geschäftsmodell weiter – statt nur zu verwalten, gestalten sie aktiv ihr Wachstum.
✅ Sie schaffen Systeme, die ohne ihre ständige Anwesenheit funktionieren – durch Prozesse, Automatisierung oder Mitarbeitende.
✅ Sie investieren in Skalierung – sei es durch Teamaufbau, digitale Tools oder strategische Partnerschaften.
Vergiss das Märchen von „Erschaffen“ vs. „Tun“!
Vergiss, was Dir über Selbstständigkeit und Unternehmertum erzählt wurde! Viele Experten ziehen eine künstliche Grenze: Selbstständige arbeiten, Unternehmer:innen erschaffen. Doch das ist eine künstliche Grenze, die an der Realität vorbeigeht!
Denn auch Selbstständige können und sollten unternehmerisch denken – unabhängig davon, ob sie lieber operativ arbeiten oder etwas Neues erschaffen.
Eine Solo-Selbstständige, die ihr Business strategisch steuert, klare Prozesse etabliert und ihre Zukunft aktiv gestaltet, ist genauso eine Unternehmerin wie jemand mit 50 Mitarbeitenden. Es geht nicht um die Größe, sondern um die Haltung!
Entscheidend ist nicht, ob Du erschaffst oder arbeitest – sondern ob Du Dein Unternehmen bewusst steuerst!
Was Du wirklich brauchst, ist unternehmerisches Denken – denn genau das entscheidet über Deinen Erfolg!
Unternehmerisches Denken ist eine Grundeinstellung. Es bedeutet, Herausforderungen anzunehmen, entschlossen zu handeln und Verantwortung für die eigenen Ergebnisse zu übernehmen. Wer bereit ist, an sich zu arbeiten, kann diese Denkweise entwickeln.
Menschen mit einer unternehmerischen Haltung haben keine Angst vor Veränderungen. Sie sehen Herausforderungen als Chancen, gehen mutig neue Wege und hinterfragen den Status quo.
Unternehmerisches Denken bedeutet demnach:
✅ Ideen in die Realität umsetzen – statt nur zu träumen.
✅ Herausforderungen als Wachstumschancen begreifen – statt sich von ihnen ausbremsen zu lassen.
✅ Probleme als Rohstoff für neue Lösungen nutzen – und damit echten Mehrwert schaffen.
Wenn Du mehr zum Thema „Unternehmerische Haltung“ und wie Du diese Denkweise entwickelst, wissen möchtest, empfehle ich Dir meinen Blog-Beitrag: Die Unternehmerische Haltung macht den Unterschied
Unternehmerisches Denken ist keine Frage der Mitarbeiterzahl
Vergiss die alte Vorstellung, dass nur Unternehmer:innen mit Mitarbeitenden „echte“ Unternehmer sind! Denn unternehmerisches Denken ist keine Frage der Teamgröße – es ist eine Frage der Einstellung und Strategie.
Unternehmerisches Denken hat nichts mit Teamgröße zu tun, sondern mit Strategie. Auch Solo-Selbstständige können ihr Business wie echte Unternehmer:innen führen – indem sie klare Prozesse schaffen, digitale Tools nutzen und ihr Angebot gezielt weiterentwickeln.
Am Anfang, wenn wir ein neues Business starten, unterscheiden sich die Tätigkeiten zwischen Selbstständigen und Unternehmern kaum.
Viele Menschen glauben immer noch, dass Unternehmertum nur etwas für Mutige mit Startkapital ist – doch das stimmt längst nicht mehr. Die Realität hat sich verändert: Heute kannst du mit wenig Risiko und im Einklang mit deinen eigenen Werten gründen.
All das kannst Du getrost vergessen. Heute ist es möglich, relativ risikolos und mit den eigenen Werten zu gründen. Unternehmertum steht jedem offen – und die Gesellschaft braucht kreative Konzepte.
- Tatsächlich bringen die meisten Menschen bereits viele unternehmerische Qualitäten mit – sie sind sich dessen nur nicht bewusst! Wer sein Familienleben organisiert, große Feiern oder Reisen plant, sich in der Gemeinde engagiert oder andere für eine Idee begeistert, beweist bereits unternehmerische Fähigkeiten.
- Es fehlt oft nicht am Talent, sondern an einer klaren Intention und einem kreativen Geschäftskonzept. Und manchen leider auch am Mut, einfach loszulegen – ohne den Anspruch auf Perfektion!
Letztlich entscheidet Deine innere Einstellung darüber, welchen Weg Du einschlägst – und das Beste daran: Du kannst sie aktiv entwickeln!
Dafür brauchst Du zwei Dinge:
✅ Ein klares Bild von Dir selbst und Deinen Zielen – Was willst Du wirklich? Wo soll Deine Reise hingehen?
✅ Das richtige Wissen – Unternehmerisches Denken lässt sich lernen, und Du kannst Dir gezielt das Know-how aneignen, das Dich weiterbringt.
Schon die Entscheidung, Dich selbstständig zu machen, zeigt, dass Du Dein Leben in die eigene Hand nehmen willst. Jetzt liegt es an Dir, diesen Weg bewusst weiterzugehen!
Warum unternehmerisches Denken erfolgreicher macht
Erfolg als Selbstständige:r oder Unternehmer:in hängt nicht nur von Fachwissen oder harter Arbeit ab – sondern vor allem von Deiner Denkweise. Ein unternehmerisches Mindset ermöglicht es Dir, Chancen zu erkennen, Herausforderungen als Wachstumsmöglichkeiten zu sehen und Dein Business aktiv zu gestalten.
Es gibt kein Unternehmer-Gen – aber es gibt unternehmerisches Denken. Und das kannst Du bewusst entwickeln.
Was macht unternehmerisches Denken aus?
- Gestalten, statt nur verwalten: Dein Business sollte sich nach Deinen Vorstellungen entwickeln – nicht nach dem Zufall.
- Klarheit über Deine Ziele: Warte nicht darauf, dass andere Dir sagen, was geht und was nicht. Dein Business, Deine Regeln.
- Lösungsorientiertes Handeln: Probleme sind Teil des Weges. Wenn eine Strategie nicht funktioniert, probiere eine andere.
- Positiver Umgang mit Fehlern: Fehler sind Lernchancen. Auch nichts zu tun, kann ein Fehler sein. Also lieber aktiv werden!
- Fokus und Strategie: Es gibt immer mehr Ideen als Zeit – konzentriere Dich auf das, was wirklich zählt.
- Innere Haltung stärken: Unternehmer:in sein beginnt im Kopf. Wer wächst, gewinnt.
- Durchhaltevermögen: Herausforderungen gehören dazu – die Frage ist, wie Du mit ihnen umgehst.
- Eigenverantwortung übernehmen: Du kannst nicht immer die äußeren Umstände kontrollieren – aber Du kannst steuern, wie Du darauf reagierst.
Warum lohnt sich unternehmerisches Denken?
✅ Mehr finanzielle und zeitliche Freiheit: Du bestimmst, wann und wie Du arbeitest.
✅ Skalierbare Geschäftsmodelle statt ständiger Zeitverkauf: Arbeite an Deinem Unternehmen, nicht nur in ihm.
✅ Nachhaltiger Erfolg und Unabhängigkeit: Mit der richtigen Strategie kannst Du Dein Business langfristig stabil aufbauen.
Vom Selbstständigen zum Unternehmer – 3 erste Schritte
Du möchtest weg vom klassischen „selbst und ständig“ und Dein Business strategischer führen? Dann beginne mit diesen drei Schritten:
1️⃣ Mindset-Shift: Arbeite nicht nur im, sondern am Unternehmen
Viele Selbstständige stecken im Tagesgeschäft fest und finden kaum Zeit für Strategie oder Wachstum. Stelle Dir regelmäßig die Frage: „Bringt mich das, was ich gerade tue, meinem langfristigen Ziel näher?“ Plane bewusst Zeiten für die Entwicklung neuer Ideen, strategische Planung und Optimierung. Schon ein fester wöchentlicher Unternehmer-Tag kann einen riesigen Unterschied machen.
Schau Dir hierzu auch gerne meinen Blog-Beitrag an: Keine Zeit, kein Fortschritt? Wie Du Dein Tagesgeschäft in den Griff bekommst und Dein Unternehmen weiterentwickelst.
2️⃣ Prozesse optimieren: Automatisieren & Delegieren
Nicht alles musst (oder solltest) Du selbst tun. Welche Aufgaben rauben Dir Zeit, ohne wirklich Umsatz zu bringen? Tools zur Automatisierung (z. B. Buchhaltungssoftware, Social-Media-Planung, E-Mail-Automationen) helfen Dir, effizienter zu arbeiten. Ebenso kann Outsourcing – ob an Freelancer:innen, virtuelle Assistenzen oder Dienstleister – den Unterschied machen. Fange klein an: Welche eine Aufgabe könntest Du sofort abgeben? Einige praktische Tipps zum erfolgreichen Delegieren findest Du in meinem Blog-Beitrag: Warum Delegieren besser ist, als alles selbst zu machen.
3️⃣ Langfristige Ziele setzen: Dein Unternehmen strategisch aufbauen
Wo möchtest Du in 3, 5 oder 10 Jahren stehen? Viele Selbstständige denken nur von Auftrag zu Auftrag – Unternehmer:innen haben eine Vision. Setze Dir messbare Ziele, z. B. „Ich möchte in drei Jahren mein Einkommen verdoppeln, indem ich digitale Produkte anbiete.“ Ein klarer Plan gibt Dir Orientierung und hilft Dir, Entscheidungen bewusst zu treffen. In meinem Blog-Beitrag: Mit Zielklarheit ins neue Jahr: Ein Wegweiser für Selbstständige findest Du eine Vielzahl von Anregungen, um zu Deiner Vision zu finden.
Fazit: Dein Unternehmen braucht Dich als Unternehmer:in!
Egal, ob Du solo arbeitest oder ein Team leitest – entscheidend ist nicht, wie viele Mitarbeitende Du hast, sondern wie Du Dein Business führst. Selbstständigkeit und Unternehmertum sind keine Gegensätze, sondern zwei Perspektiven auf dasselbe Ziel: Ein erfolgreiches, nachhaltiges Geschäft aufzubauen.
Wer nur von Auftrag zu Auftrag denkt, bleibt gefangen im Hamsterrad des Zeit-gegen-Geld-Modells. Doch wer strategisch plant, klare Prozesse entwickelt und bewusst an der Zukunft seines Unternehmens arbeitet, handelt unternehmerisch – unabhängig von der Unternehmensgröße.
Der Schlüssel dazu ist Dein Mindset: Weg von „Ich muss alles selbst machen“ hin zu „Wie kann ich mein Business so aufbauen, dass es auch ohne meine ständige operative Arbeit wächst?“
Jetzt liegt es an Dir: Siehst Du Dich nur als Selbstständige:r oder als Unternehmer:in? Die Entscheidung triffst Du – mit jeder Handlung, die Du ab heute bewusst unternehmerisch angehst.

Ein Kommentar