Was habe ich im November so erlebt? Was waren meine Erkenntnisse und Aha-Momente? Diesen Monat war ich nicht so häufig unterwegs wie sonst. Damit war in meinem Business auf den ersten Blick nach außen hin nicht so viel sichtbar. Dafür habe ich umso mehr die Zeit genutzt, um für die nächsten Monate neue Konzepte zu entwickeln.
Mein Fokus diesen Monat lag beispielsweise darauf, ab 2024 wieder deutlich mehr unterwegs zu sein. D.h. Ideen zu sammeln, wie ich neue Kund/innen gewinnen kann. Sichtbarer zu werden, in dem ich mir geeignete Gruppen in den sozialen Medien suche, in denen ich etwas beitragen kann. Vereinbarungen zu treffen, mit wem ich in 2024 etwas gemeinsam auf den Weg bringen kann … Dafür habe ich viele Stunden an meinem Schreibtisch verbracht und viel Zeit im Garten, um diesen winterfest zu machen. Bei der Gartenarbeit kann ich wunderbar denken und Ideen entwickeln. Und es gibt mir so ein befriedigendes Gefühl, wenn alles schön aufgeräumt und vorbereitet ist, für das Aufblühen im nächsten Frühjahr.
Ich kann dem November in jedem Fall etwas abgewinnen, denn ich mag einfach die mystischen Momente, die dieser Monat im Gepäck hat. Außerdem gehört im November für mich unbedingt ein guter und leckerer Döppekooche auf den Tisch. Hierzu findet Ihr auch das Rezept in meinem Blogartikel: Mein Herbst-Gericht Nr. 1.
Eine Herausforderung namens Generationswechsel
Loslassen – das Abschiednehmen auf dem Zenit der eigenen Schaffenskraft – sollte für Unternehmer/innen nicht mit Verlust verbunden sein, sondern der Beginn von etwas Neuem darstellen. Nur wer Weitblick beweist, hat die Chance zur Veränderung und kann mit Freude in seinen nächsten Lebensabschnitt gehen.
Bei einem meiner Kunden steht gerade ein Generationswechsel an. Dieser gestaltet sich nicht so einfach wie gedacht, obwohl der Sohn schon seit längerer Zeit Mitgesellschafter und Mitgeschäftsführer ist. Der Plan ist, dass der Vater jetzt seine restlichen Anteile auf den Sohn und den Werkstattmeister übertragt, der somit neuer Mitgesellschafter werden soll.
Diesen Plan stellt der Vater nun wiederholt infrage. Er scheint große Befürchtungen zu haben, nicht mehr gebraucht zu werden, keine Rolle mehr im Leben von Menschen zu spielen, mit denen er im Laufe seines Berufslebens zu tun hatte und zu denen er eine gute Beziehungsebene aufgebaut hat (z.B. Mitarbeiter, andere UnternehmerInnen, Kunden, Lieferanten). Sein eigenes Unternehmen ist ihm als Identifikationsfaktor so wichtig geworden, dass seine Unternehmerpersönlichkeit sprichwörtlich mit ihm verschmolzen ist und der befürchtete Verlust der Bestätigung des eigenen Selbstwerts als so schmerzlich empfunden wird, dass eine Übergabe des Unternehmens nicht als Option in Frage kommt.
Dabei planen die beiden zukünftigen Geschäftsführer durchaus damit, ihn zukünftig als internen Berater und Mentor einzubinden. Sein Wissen, seine Kontakte und sein Erfahrungsschatz sind für das Unternehmen Gold wert. Die Idee ist, ihm ein eigenes überschaubares Aufgabengebiet zu übertragen, in dem er sich entfalten kann.
Wie das Beispiel meines Kunden eindrucksvoll zeigt, ist eine erfolgreiche Nachfolge kein Selbstgänger. Nachfolge ist ein komplexer Prozess, an dessen Anfang die Transparenz über Ziele, Wünsche und Hoffnungen der unmittelbar Beteiligten, der Entscheidungsträger und mittelbar Einfluss nehmenden Personen und Institutionen bestehen muss. Strukturiertes und planvolles Vorgehen ist notwendig, Ziele, Meilensteine und Zeitachse sind festzulegen.
Strukturiertes und planvolles Vorgehen bieten z.B. die nachfolgenden sehr umfangreichen Handbücher und Checklisten:
Unternehmer FreiRaum-Treffen in Sprockhövel
Was macht Erfolg in der Selbstständigkeit aus?
- Erfolgreiche Selbstständige können sich vom Tagesgeschäfts befreien, wenn sie zunächst investieren: in ihre Vision, in ein gutes Team, in gute Prozesse, in Strategie und Teamführung. Das geht nicht von heute auf morgen, aber in einem durchaus überschaubaren Zeitraum.
- Erfolgreiche Selbstständige arbeiten an ihrer eigenen Entwicklung: Sie beobachten Trends, lassen sich von anderen inspirieren und bilden sich fort. Wer sich an der Firmenspitze nicht weiterentwickelt, kann auch nicht erwarten, dass das Unternehmen entscheidend vorankommt.
- Erfolgreiche Selbstständige bauen sich ein starkes Netzwerk auf. Sie holen sich Rat und Feedback von anderen, sind mit Gleichgesinnten vernetzt.
Genau aus diesen Gründen treffen sich im Unternehmer-Frei-Raum aktuell sieben Selbstständige, aus ganz unterschiedlichen Branchen (Immobilienmaklerin, Café-Betreiberin, Kosmetikerin, Versicherungsmakler, Inhaber einer Druckerei/Werbeagentur, Fachanwalt für Steuerrecht), dreimal jährlich. Sie nutzen den analogen Austausch, um sich ein starkes Netzwerk aufzubauen und über sich hinauszuwachsen. Die Teilnehmer/innen fordern sich gegenseitig heraus, entwickeln Ideen, geben Feedback und unterstützen sich gegenseitig. Es entsteht eine Kultur des voneinander Lernens in Form der kollegialen Fallberatung: Gemeinsam statt einsam!
Am 17./18. November war es wieder so weit: Im Gartenhaus Mencke fand unser letztes Treffen, das ich moderiere und organisiere, für dieses Jahr statt. Auch bei diesem Treffen wurden seitens der Selbstständigen wieder sehr spannende Themen eingebracht, mit denen wir uns dann ausführlich beschäftigt haben:
- Wo und wie fange ich an, um meine neue Positionierung mit Leben zu füllen und bekannt zu machen?
- Stärkung der Arbeitgebermarke: Wie „konkurrieren“ wir mit so starken Angeboten für Mitarbeitende, die wir uns (finanziell) nicht leisten können?
- Wie sorge ich für eine klare Kommunikation? (Vertragspartnern, Mitarbeitenden, anderen Menschen gegenüber?)
- Welche Möglichkeiten habe ich, um meine Dienstleistungen weiterzuentwickeln? Und wie könnte das gehen?
- …
Wir erarbeiteten gemeinsam und zeitnah Lösungen für die konkreten Herausforderungen, die die Teilnehmer/innen mitgebracht haben. In diesem Kreis geht es darum, sich gegenseitig zu fördern, miteinander Spaß zu haben und durch den Input der anderen völlig neue Perspektiven zu bekommen.
Falls Ihr Interesse habt, Teil dieser besonderen Gruppe zu werden, meldet Euch gerne bei mir! Hier findet Ihr auch weitere Details zum Unternehmer FreiRaum
Ein ganz besonderer Blog-Artikel: Meine Prognose für 2024
Schreib eine Prognose für 2024! Dieses Wochenthema in der Content-Society empfand ich für mich als echte Herausforderung. Im ersten Moment dachte ich: „Was kann ich für eine Prognose abgeben?“. Und das wird wohl ein kurzer Blog-Beitrag. Nachdem ich ein wenig darüber nachgedacht habe und etwas Starthilfe von Judith erhalten habe, im Sinne von: „Frag doch einfach andere Berater/innen, was sie denken, welche Themen und Entwicklungen im nächsten Jahr von Selbstständigen unbedingt bedacht werden sollen“. Das fand ich eine super Idee und habe mich direkt dran gesetzt, mehr als 20 Berater/innen, Selbstständige, Coaches und Unternehmer/innen angeschrieben.
Meine Frage lautete: Was prognostizierst Du für die Selbstständigen und kleinen Unternehmen für das kommende Jahr? Welche Trends siehst Du für das kommende Jahr? Gibt es eine Entwicklung, die Du heraufziehen siehst und die kein/e Selbstständige/r verpassen sollte?
Von den schnellen Reaktionen war ich echt überwältigt und begeistert. Denn ich erhielt innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Rückmeldungen. Neun Kolleg/innen haben mir ihre Einschätzung schon zur Verfügung gestellt und ich hoffe und freue mich, wenn es noch mehr werden, die ich dann gerne ergänzen werde.
Womit ich mich im November sonst noch beschäftigt habe
Wie eingangs geschrieben, habe ich im November viel Zeit zu Hause verbracht. Weihnachten steht vor der Tür und ich liebe es, Geschenke in meiner Küche zu produzieren. So kam mir letzte Woche die Idee, in diesem Jahr eigene Gewürz- und Kräutermischungen zu kreieren. Wenn meine Geschenke gut ankommen, könnte ich ja direkt ein Geschäftsmodell daraus entwickeln, oder 😉
Darüber habe ich im November gebloggt
- Mein Herbst-Gericht Nr. 1 – Döppekooche
- Mein Business-Monatsrückblick Oktober 2023
- Warum ein kollegialer Führungsstil nicht (immer) zum Ziel führt und welcher Führungsstil Selbstständige zukünftig voranbringt
- Die Abschaffung des Buchführungsprivilegs wäre eine gute Lösung für Selbstständige
- Meine Prognose: Das macht den Erfolg von Selbstständigen in 2024 aus
Spannend, Dein Blogartikel. Ich habe den Generationswechsel bei meiner Familie live und hautnah miterlebt und bei meiner Schwiegerfamilie in zwei Unternehmen zumindest von Weitem. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich Frauen damit leichter tun, als Männer. Nicht Unternehmer-Frauen, sondern Unternehmerinnen. Wir Frauen sind da irgendwie anders drauf.
Für Männer ist es auch deshalb ein Drama, weil sich die meisten Zeit ihres Lebens nie so richtig damit auseinandergesetzt haben. Das Unternehmen ist wie ein Kind für sie und die ganze Identität ist damit verwoben. Mein Vater leidet bis heute darunter, es ist wirklich traurig. Dein Fall hat noch gute Chancen, aber ich habe es oft (auch bei uns) so erlebt, dass die Senioren auch noch gegen die Junioren kämpfen. Blöd nur, wenn Arbeitsplätze dranhängen. 😉 Ich wünsche Euch ein gutes Händchen für diesen Prozess.
Liebe Grüße, Marita
Liebe Marita,
vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Ermutigung. Ich kenne tatsächlich auch Unternehmen, in denen es den Unternehmern (Männern!) nicht ganz so schwer gefallen ist, los zu lassen. Und ich hoffe, dass es bei meinem Kunden auch eine für alle Seiten gute Lösung gibt.
Herzliche Grüße Heike
Liebe Heike,
weniger unterwegs, mehr zuhause, perfekte Gelegenheit zum Aufräumen, Organisieren, Telefonieren und Brainstormen:-)
Ich bin sicher, du hast das Maximum draus gezogen!
Deine Berichte zu deinem Tun zeigen mir immer wieder Dinge auf, über die ich noch nicht nachgedacht habe.
Daher danke dafür!
Ich wünsche dir ausschließlich leckerschmecker-Kommentare zu deinen Mischungen!
Gruß Gabi
Liebe Gabi, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich freue mich, wenn ich Dir mit den Einblicken, die ich in meine Arbeit gebe, auch den einen oder anderen Impuls geben kann, über eigenen Themen nachzudenken.
Wenn ich etwas für Dich tun kann, Du ein Thema vertiefen möchtest und von mir ein passendes Tool o.ä. benötigst, lass es mich gerne wissen. Herzliche Grüße Heike