Mich beschäftigt das Thema „Gehalt für Selbstständige“ schon seit langer Zeit. Daher habe ich mich entschieden, zu einer Blog-Parade aufzurufen. Suchst Du im WWW nach „Unternehmerlohn/Unternehmergehalt oder Selbstständigen-Gehalt“, findest Du meist nur Anleitungen, wie ein Unternehmerlohn steuerlich oder buchhalterisch zu behandeln ist. Dabei ist dieses Thema so existenziell für jeden und jede Selbstständige! Ich wünsche mir, dass die Blog-Parade dazu führt, dass Du als Selbstständiger endlich substanzielle Beiträge zu diesem Thema findest.
In meinem nachfolgenden Beitrag erkläre ich Dir gerne, warum mir so sehr daran gelegen ist, und wie Du es schaffst, endlich das zu verdienen, was Du verdienst.
Verdienst Du das, was Du verdienst?
Wenn ich in die Beratung mit neuen Kundinnen und Kunden einsteige, analysieren wir im ersten Schritt häufig die Zahlen des Unternehmens. Dabei stelle ich meist schnell fest, dass viele Selbstständige sich selbst in Bezug auf ihr eigenes Gehalt nur sehr stiefmütterlich behandeln, insbesondere im Hinblick auf regelmäßige und angemessene Zahlungen.
Sie vermitteln mir gerade zu Beginn einer Beratung den Eindruck, es spiele für sie nur eine untergeordnete Rolle, ob sie aus ihrer selbstständigen Tätigkeit ein Gehalt beziehen oder nicht. Denn häufig bekomme ich folgendes zu hören: „Mein Unternehmen läuft gut und ich verzeichnete im Laufe der Jahre gute Umsatzzuwächse, aber ein Gehalt kann ich mir noch nicht leisten bzw. zahle ich mir nur sehr sporadisch aus.“
Spätestens bei den folgenden Gegenfragen, zucken meine Kundinnen häufig mit den Schultern und versuchen zu erklären: „Ja, aber ich mache doch das, was ich liebe, wofür ich brenne….“.
Also Hand aufs Herz:
- Erzielst Du auch so hohe Gewinne, dass Du Rücklagen bilden kannst, die Dich und das Unternehmen mindestens 3 Monate über Wasser halten?
- Reicht Dein eigenes Unternehmergehalt aus, Deine Altersvorsorge zu sichern und private Kosten wie z.B. Krankenversicherung, Miete, Telefon, Freizeit, Lebensmittel etc. zu decken?
- Verdienst Du wirklich das, was Du verdienst, also ein angemessenes Gehalt für alle Deine Ressourcen, die Du in Dein Unternehmen steckst?
- Hast Du berücksichtigt, dass x % Deines Umsatzes dem Finanzamt gehören (Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Gewerbesteuer)?
- Wo stehst Du mit Deinem monatlichen Gehalt im Vergleich zu Deinen Mitarbeitenden?
Wie die Realität zeigt, gönnen sich nur wenige Selbstständige aus kleinen Unternehmen ein höheres Gehalt, als Angestellte mit demselben Tätigkeitsbereich. Dass diese Selbstständigen trotzdem ihr eigenes Unternehmen führen, hat bei vielen mit ganz anderen Motiven zu tun als Geld, obwohl der Traum der finanziellen Freiheit auch eine Rolle spielt.
Ihnen ist beispielsweise wichtig, ihre eigenen Träume zu verwirklichen, unabhängig zu sein oder selbstverantwortlich handeln zu können. Immer dann, wenn es finanziell nicht so gut läuft, wird dies gegeneinander gestellt. So in etwa: „Mir ist die Unabhängigkeit wichtiger als das Finanzielle“. D.h. der Fokus richtet sich auf die immateriellen Werte. Aber diese lassen sich nun mal erst dann verwirklichen, wenn die finanzielle Basis stimmt. Hier fehlt häufig das Bewusstsein, wie wichtig es ist, seine eigenen Leistungen auch monetär wertzuschätzen. Warum? Es geht hierbei um nichts Geringeres, als um die Frage des Selbstwerts, den Du Dir zuschreibst.
Daher ist es mir in diesem Blog-Beitrag enorm wichtig, mit Dir Antworten auf die Fragen zu finden: „Verdienst Du das, was Du verdienst?“ oder „Welchen Wert gestehst Du Dir für Deine Arbeitsleistung zu?“
Wie viel Du verdienst, entscheidest nur Du!
Egal wie hoch Deine Umsätze und Dein Gewinn sind, sobald Du Dich selbstständig gemacht hast, entscheidest nur noch Du darüber, wie viel Gehalt Du Deinen Konten entnimmst. Das klingt großartig, ist tatsächlich aber gar keine einfache Entscheidung. Zahlst Du Dir nur so viel aus, dass Deine privaten Kosten gedeckt sind? Oder alles, was nach Abzug der geschäftlichen Kosten und Steuerrücklagen (falls Du denn hierfür schon eine Rücklage angelegt hast…) gefühlt „übrig“ bleibt?
Dienen Deine privaten Ersparnisse als Ausgleich, wenn das Geschäftskonto nicht genug hergibt, oder fährst Du lieber alle laufenden Kosten so weit wie möglich herunter, als zu viel zu entnehmen? Richtest Du einen Dauerauftrag ein über die Summe, die Du vorher als fixes Gehalt in der Festanstellung hattest? Oder einen Mix aus diesen Überlegungen, immer in der Gewissheit, dass Dein Business nicht immer laufen, sondern gelegentlich auch rennen oder hinken wird?
Überprüfe Deine Haltung zu Dir selbst und Deine Einstellung zu Geld
Wie auch immer Du bisher vorgegangen bist, aus meiner Sicht ist es zunächst erforderlich, Deine Haltung zu Dir selbst und Deine Einstellung zu Geld, zu überprüfen.
Es geht darum, Geldgewohnheiten aufzubauen, die Dich und Deine Wünsche unterstützen und nicht gegen Dich arbeiten. Der Schlüssel zu dieser Veränderung heißt Achtsamkeit. Je bewusster Du Dir Deiner finanziellen Gewohnheiten wirst und je genauer Du weißt, was und welche Werte Dir in Deinem Leben wichtig sind und wie viel Geld Du brauchst, um all das zu erreichen, desto zielgenauer wirst Du Dir das zugestehen, was Du für Deinen Einsatz wirklich verdienst. Untersuchungen zeigen, dass rund 90 % Deiner finanziellen Gewohnheiten auf Erfahrungen und Glaubenssätzen beruhen, die Du schon früh bewusst oder unbewusst von Deiner Umwelt übernommen hast. Kaum zu glauben, oder?
Aber genau diese Gewohnheiten bestimmen oftmals bis heute Dein Vorgehen. Und genau dies gilt es zu durchbrechen, um am Ende nicht mit dem Gehalt dazustehen, mit Du dem bislang immer dastandest.
Money-Coach Bodo Schäfer sagt in seinem Buch: „Der Weg zur finanziellen Freiheit“ folgendes:
„Solange Sie nicht verstehen, dass Ihr heutiger Verdienst das Resultat Ihrer gestrigen Entscheidung ist, können Sie nicht sagen: „Jetzt treffe ich eine andere Wahl“.
Als Designer Ihres Lebens gestalten Sie Ihr Einkommen oder Ihre Gehaltserhöhung selbst. Sie bekommen keine Gehaltserhöhung, sondern Sie verdienen sie sich.
Mach Dir zunächst klar, warum Du das Gehalt verdienst! Welche Nutzen bringst Du Deinem Unternehmen? Was tust Du alles für Dein Unternehmen?
1. Verschaffe Dir einen Überblick und sorge für eine klare Linie
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Zunächst einmal muss Dein Unternehmen für Dich sorgen. Du bist seine wichtigste Mitarbeiterin. Du gehst Risiken ein, trägst die Verantwortung, bist innovativ und bringst das Unternehmen nach vorne und arbeitest wahrscheinlich am härtesten. Ehe Du Dich also den Zahlen Deiner Buchhaltung widmest, beschäftigst Du Dich erst einmal mit Deinen privaten Zahlen. Diese zeigen Dir nämlich sehr schnell, wie hoch Dein unternehmerisches Gehalt sein muss, damit Du Deine privaten Kosten decken kannst. Was Du tatsächlich brauchst, hängt von Deinen Ausgaben ab. Ohne einen detaillierten Überblick kommst Du also nicht weiter. Schließlich musst Du als Selbständiger, weiterhin wie bisher, die Kosten für Deine private Lebensführung aufbringen.
Solltest Du bisher private Kosten über Dein Firmenkonto abwickeln, passiert es schnell, dass unbemerkt Geld für Kleinigkeiten „verschwindet“: hier ein Kaffee, dort Lebensmittel, Medikamente oder eine Zeitschrift usw.. Selbstständige, die glauben, ihrem Unternehmen „kaum“ privates Geld zu entnehmen, sind oft verblüfft, wenn sie diese Kleinbeträge zusammenzählen. Da kommen dann schon mal schnell mehrere hundert Euro zusammen und verursachen auch ein kleines buchhalterisches „Chaos“ (denn in der Buchhaltung muss das sauber getrennt werden und falls Du Deinen Steuerberater nach Anzahl der gebuchten Belege zahlst …. :-))
Es lohnt sich wirklich, Deine privaten Kosten genau zu analysieren und Maßnahmen zu ergreifen, denn Dein Selbstständigen-Gehalt (welches diese Ausgaben abdecken sollte) gehört in Deine jährliche betriebswirtschaftliche Planung!
Also auf los geht’s los – wie viel Geld benötigst Du, um (privat) ein angemessenes Leben zu führen? Solltest Du Dir eine Vielzahl der Kosten mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin teilen, dann berücksichtige dies einfach in der Aufstellung. Die nachfolgende Tabelle stelle ich Dir her gerne als Excel-Datei kostenfrei zur Verfügung.
Jetzt kennst Du hoffentlich den Betrag, den Du Dir monatlich auszahlen musst, um alle Deine finanziellen privaten Pflichten (incl. Beiträge zur Rentenversicherung und Krankenversicherung!!!) erfüllen zu können. Das ist der Betrag, der in Deiner betrieblichen Kalkulation und betriebswirtschaftlichen Vorausplanung eingetragen werden muss. Du bist die wichtigste Ressource Deines Unternehmens, daher ist es aus meiner Sicht zwingend erforderlich, dass Dein Gehalt als Erstes zu zahlen ist! Daher empfehle ich, Dir einen Dauerauftrag vom Geschäftskonto aufs Privatkonto dafür einzurichten. Anfangen kannst Du mit dem, was Du benötigst – und später natürlich erhöhen, wenn Dein Business Erfolg hat (wie Dein zukünftiges Gehalt betriebswirtschaftlich in Dein Ergebnis passt, zeige ich Dir in den nachfolgenden Punkten).
2. Kleiner Exkurs: Profit First – Der betriebswirtschaftliche Kopfstand
Um Dir einen Weg zu Deinem regelmäßigen und angemessenen Selbstständigen-Gehalt zu zeigen, möchte ich Dir das Profit-First-Prinzip vorstellen:
Bisher sieht der konservative betriebswirtschaftliche Ansatz so aus: Umsatz – Kosten = Gewinn
Der Gewinn wäre demnach das, was am Ende des Tages hängenbleibt, ein „Überbleibsel“ also. Die entscheidende Frage bei vielen Selbständigen lautet: „Wann ist bei Dir denn das letzte Mal etwas Nennenswertes übrig geblieben?
Im vorletzten Absatz habe ich angenommen, dass Du ein betriebliches Bankkonto hast, von dem aus Du alles steuerst. Auf diesem Konto werden Deinen Einnahmen gutgeschrieben und von diesem Konto werden alle Ausgaben getätigt, Rechnungen bezahlt, Einzugsermächtigungen erteilt und ab und zu hebst Du etwas für Deinen privaten Verbrauch ab. Und natürlich bucht auch das Finanzamt von diesem Konto noch die fälligen Steuern ab. Also ein Konto für alles!
Du glaubst gar nicht, wie oft ich es schon erlebt habe, dass Selbstständigen plötzlich Steuernachzahlungen, Preiserhöhungen oder unerwartete Rechnungen ins Haus flattern. Das kann einem schnell mal die finanzielle Kehle zuschnüren – und Existenzängste wecken. Und genau aus diesem Grund empfehle ich Dir heute das Profit First-Prinzip, ein einfaches System, um mit wenig Aufwand Deine Finanzen in den Griff zu bekommen, sodass Du deutlich ruhiger schlafen kannst. Profit First Cash Management dreht die „altehrwürdige“ Formel so um, sodass sie zu Deinen natürlichen Verhaltensmustern passt, statt ihnen zuwiderzulaufen:
Anstatt Umsatz-Kosten = Gewinn
heißt Deine neue Formel:
Umsatz – Selbstständigen-Gehalt – Gewinn = Kosten
Durch diese minimale Veränderung erreichst Du einen völlig anderen Fokus und weißt: „Was Du im Auge behältst, das wird erledigt.“ Profit First ist ein Mehrkonten-Modell für Selbstständige und Unternehmer, das Dir finanzielle Sicherheit gibt. Statt mit einem Konto für alles zu arbeiten, nutzt Du mehrere Unterkonten, die einem bestimmten Zweck dienen, z.B. der Steuerrücklage.
Du verteilst Deine Einnahmen dann nach einem festgelegten Schlüssel proaktiv auf diese Unterkonten, sodass
- Du Dir als erstes monatlich ein (festes) Selbstständigen-Gehalt auszahlst;
- Du Dir den Gewinn für Dein unternehmerisches Risiko überweist;
- Du genug Rücklagen für das Finanzamt aufbaust, um böse Überraschungen zu vermeiden und
- genau weißt, ob Du Dir die geplante Ausgaben wirklich leisten kannst.
3. Bezahle Dich immer zuerst
Ich erweitere die Profit-First-Formel wie folgt: Umsatz-Selbstständigen-Gehalt-Gewinn = Kosten!
Damit kalkulierst Du Dein Gehalt und den Gewinn im Vorfeld ein, sodass Du diese beiden Positionen nicht dem Zufall überlässt.
Ziehst Du von Deinem Umsatz zuerst Dein Wunschgehalt und den Gewinn ab, bleibt ein Betrag übrig, den Du für Deine Ausgaben (Kosten) nutzen kannst. So weißt Du dann immer, welche Ausgaben Du Dir leisten kannst.
Dein Gehalt und den Gewinn fest einzuplanen, hat mehrere Vorteile:
1. Das „kleinere Teller“ Prinzip. Vielleicht hast Du schon mal gehört, dass es Menschen leichter fällt abzunehmen, wenn sie ihre Portionen auf kleineren Tellern servieren. Diesen Effekt kannst Du auch für Deine Finanzen nutzen.
Wenn Du Dein Gehalt und Deinen Gewinn zuerst abziehst, bleibt weniger Geld übrig, das Du ausgeben kannst – und das macht Dich automatisch sparsamer. So überlegst Du Dir doppelt und dreifach, ob die neue Maschine, ein neues MacBook oder ein größeres Leasingfahrzeug wirklich nötig ist.
2. Beruhigt schlafen können. Die meisten geben erst mal munter Geld aus und hoffen dann, dass etwas übrig bleibt. Das ist eine furchtbare Ungewissheit, die Dich in den Wahnsinn treiben kann.
Wenn Du aber Dein Gehalt und den Gewinn zuerst abziehst und dann genau weißt, wie viel Du ausgeben kannst, hast Du viel mehr Gewissheit über Deine Finanzen. So beugst Du etwaigen Existenzängsten vor und was ich besonders wichtig finde, Du erkennst Deine eigene Arbeit an, in dem Du Dich entsprechend dafür entlohnst.
4. Diese Bankkonten benötigst Du
1. Einnahmekonto: Dieses Konto ist ein reines Sammelbecken. Auf dieses Konto fließen alle Deine Einnahmen. Jegliche Zahlung, die bei Dir eingeht, landet auf diesem Konto. Von hier aus verteilst Du Deine Einnahmen.
2. Selbstständigen-Gehalt: Das kann Dein privates Konto sein, auf das Du Dir Dein Gehalt überweist und von dem aus auch alle privaten Kosten abgebucht werden.
3. Gewinnkonto: Auf dieses Konto fließt ein gewisser Prozentsatz Deiner Einnahmen, bevor Du Ausgaben getätigt hast.
4. Steuerkonto: Dieses Konto richtest Du für das Finanzamt ein und erteilst dem Finanzamt auch die entsprechende Vollmacht zum Bankeinzug für Einkommensteuer- und Umsatzsteuer (Vorauszahlung, Jahreszahlungen, Erstattungen).
5. Ausgabenkonto. Von diesem Konto überweist Du Rechnungen und tätigst sonstige Ausgaben.
Entweder wöchentlich oder im 2-Wochen-Rhythmus hast Du dann einen „Profit First Tag“, an dem Du alle Einnahmen aus dem Einnahmekonto prozentual nach einem bestimmten Schlüssel auf die anderen Konten verteilst.
Das Ziel dieses Profit First -Tags ist es, das Einnahmekonto auf null zu bringen. Dieses Konto ist ein reines Sammelbecken, von dem aus Du keinerlei Rechnungen oder Lastschriften bezahlst.
Die spannende Frage lautet jetzt: Wie genau verteilst Du das Geld auf die einzelnen Konten?
Gerne unterstütze ich Dich dabei, Dir auf Grundlage Deiner Finanzen Deinen individuellen Verteilungsschlüssel auszurechnen. Alternativ findest Du auf der Website von Profit First einige Dateien zum kostenfreien Download, um z.B. die Verteilungsschlüssel Deiner Einnahmen selbst zu ermitteln.
Wie viel Geld Du prozentual auf welches Unterkonto überweisen solltest, ist je nach Ausgangslage unterschiedlich.
5. Praxisbeispiel: So sorgst Du für Dein Selbstständigen-Gehalt
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Eine Selbstständige im Dienstleistungsbereich erwirtschaftet fünf Tage die Woche Einnahmen (bar, PayPal, EC und per Überweisung). Am letzten eines Monats macht sie dann einen Profit First-Tag.
Alle Einnahmen, die auf ihrem Einnahmekonto angekommen sind, verteilt sie wie folgt prozentual auf die jeweiligen Unterkonten:
- Gewinnkonto: 5 %
- Steuerkonto: 25 %
- Inhabergehalt: Feste Summe, nicht prozentual
- Ausgabenkonto: Alles, was übrig bleibt.
Damit es einfach zu rechnen ist: Angenommen, sie hätte am Profit First Tag 8.000 € auf ihrem Einkommenskonto und sie würde sich ein Gehalt von 2.000 € zahlen, dann würden sich diese 8.000 € wie folgt verteilen:
- Gewinnkonto: 400 € (5 % von 8.000)
- Steuerkonto: 2.000 € (25 % von den übrigen 8.000)
- Inhabergehalt: 2.000 € (feste Summe)
- Ausgabenkonto: 3.600 € (Rest).
Damit ist klar, dass sie 3.600 € Ausgaben produzieren darf, damit ihr Unternehmen gesund bleibt und wachsen kann.
Zur Erinnerung: Wichtig ist hier die Reihenfolge. Dein Selbstständigen-Gehalt und der Gewinn werden zuerst überwiesen, dann die Steuerrücklage und ganz zum Schluss die Summe für Ausgaben.
Wie Du Dein Selbstständigen-Gehalt bereits frühzeitig in Deiner betriebswirtschaftlichen Jahresplanung berücksichtigst, und ermittelst, wie sich Dein monatliches „Gehalt“ auf Dein Ergebnis auswirkt, habe ich in meinem Blog-Beitrag „So verwandelst Du Deine betriebswirtschaftliche Auswertung in 7 Schritten zum kostengünstigen Controlling-Instrument“ ausführlich beschrieben.
Gib Dir selbst die Anerkennung und Wertschätzung Deiner Leistung
Es mag sein, dass sich echte Entrepreneure (Unternehmer/innen) mit Unabhängigkeit, Selbstbestimmtheit und Zufriedenheit belohnen und dafür gerne auf Freizeit, und – zumindest am Anfang – auf Geld und Ruhm verzichten. Natürlich motiviert Existenzgründerinnen und Selbstständige genauso wie gestandene Unternehmer, die bestens am Markt etabliert sind, die Möglichkeit, sich einem interessanten Problem mit allen Sinnen und aller Energie widmen zu können. Sie alle teilen die Leidenschaft, die Zukunft mit ihrer ureigenen und einzigartigen Unternehmeridentität zu gestalten. Und dennoch halte ich es für unumgänglich, dass Du von Anfang dafür sorgst, Dir für Deinen Einsatz, Dein unternehmerisches Risiko und Dein Know-how ein adäquates Gehalt zu zahlen. Damit gibst Du Dir selbst die Wertschätzung und Anerkennung Deiner Leistung! Anfangen kannst Du mit dem Benötigten – und später natürlich erhöhen, wenn Dein Business Erfolg hat.
Erfolg hat genau drei Buchstaben: T-U-N! Wann fängst Du an?
Liebe Heike,
was für ein umfangreicher, so wichtiger Artikel!
Sich selbst als Erste zu berücksichtigen, den Wert der eigenen Arbeit und des getragenen Risikos zu beziffern ist ein ganz wichtiger Schritt in die eigene Selbstwirksamkeit.
Danke für deine wichtigen Tipps, die Excel zum Download und weiterführende Infos.
Ich werde diese Schritte gehen, wenn ich aus meiner Nebenberuflichkeit eine Vollselbstständigkeit mache.
Liebe Grüße,
Gabi